Padovan

Neurofunktionelle Reorganisation nach PADOVAN (B.Padovan/Brasilien)

Seit 1972 wird das ganzheitliche Therapiekonzept der Neurofunktionellen Reorganisation nach Beatriz Padovan in Brasilien, Kanada, Spanien, Frankreich, Österreich, Schweiz, England und in Deutschland zur Behandlung von Kindern und Erwachsenen bei Sprach–, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörungen angewendet.

Beatriz Padovan arbeitete in Brasilien zunächst als Lehrerin und später als Logopädin. Die Therapie durch neurofunktionelle Reorganisation wurde aus dem Ansatz heraus entwickelt, dass viele Entwicklungsstörungen, unter anderem auch Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörungen, aus einer unvollständigen Reifung des Zentralen Nervensystems resultieren.

Die Grundelemente der Sprache entwickeln sich aus motorischen, taktil-kinästhetischen, sensorischen, optischen und akustischen Funktionen.

In dem ganzheitlichen Therapieansatz nach Padovan werden diese Funktionen miteinander verknüpft.

Ausgangspunkt hierfür ist die physiologische Entwicklung des Menschen, auf der Grundlage anthroposophischer und neurologischer Erkenntnisse.

Diese Therapie bedient sich der Wiederholung ontogenetischer Entwicklungsschritte von Körper- bzw. Mundfunktionen und bewirkt eine bewusste Verknüpfung von Sprache – Denken – Bewegen.

Die Therapie nach Padovan setzt sich aus der Stimulation der oralen Funktionen atmen – saugen – kauen – schlucken, die als vorsprachliche Funktionen gesehen werden, sowie grob- und feinmotorischen Körperübungen zusammen.

Die neurologische Reorganisation nach Temple Fay (Körperübungen zur Wiederholung der wichtigsten Phasen der motorischen Entwicklung) wurde so um die Bearbeitung der vorsprachlichen Funktionen sowie der Fein- und Augenmotorik zu ihrem ganzheitlichen Konzept der Neurofunktionellen Reorganisation erweitert.

Alle Übungen begleiten Therapeut und Eltern durch rhythmusgebende Stimuli in Form von Geschichten, Versen oder Liedern.

Dieser Therapieansatz behandelt den Menschen als Ganzes.

Die neurofunktionelle Reorganisation wird in der Logopädie bei entwicklungsbedingten oder neurologischen Sprech-, Sprach- oder Schluckstörungen sowie zur Verbesserung der Muskelspannung im Mundbereich eingesetzt.