Stottertherapie für Schulkinder
LIDCOMBE PROGRAM (Lattermann)
Das Lidcombe-Programm ist ein Interventionsverfahren zur Behandlung frühkindlichen Stotterns, das ursprünglich für Vorschulkinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren entwickelt wurde.
LIDCOMBE kann individuell auch noch für Kinder bis 10 Jahre eingesetzt werden.
Es handelt sich um ein operantes Therapieverfahren, das heißt, es beruht auf unmittelbarer sozialer Verstärkung. Lidcombe basiert auf der Annahme, dass flüssiges Sprechen im Repertoire jedes Kindes vorhanden ist. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt darauf, im Rahmen einer hochgradig systemisch ausgerichteten Therapie die Eltern darin anzuleiten und zu begleiten, das verhaltenstherapeutische Handwerkszeug, das „spezifische Loben im Sekundenfenster“, für ihr Kind richtig anzuwenden.
KIDS (Sandrieser/Schneider)
KIDS ist ein modifiziertesTherapiekonzept für Schulkinder nach dem Nicht-Vermeidungsansatz (Van Riper).
Es werden Übungen zur Desensibilisierung, Identifikation und Modifikation angeboten.
Übungen zur Desensibilisierung haben das Ziel die Angst vor dem Stottern abzubauen. Dies dient dem Abbau psychischer Reaktionen und der Begleitsymptomatik und kann bereits zu einer Reduktion der Stottersymptome führen.
In Übungen zur Identifikation lernen die Kinder als „Stotterexperten“ und „Stotterforscher“, Stottersymptome zu erkennen , verschiedene Symptome zu unterscheiden und ihre eigenen individuellen Stottersymptome wahrzunehmen.
In der Modifikation wird für verbleibende Stottersymptome eine Sprechtechnik erlernt, die nur für gestotterte Worte angewendet wird.
Sprechfluss und Sprechmelodie bleiben erhalten.